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Schimmel im Keller: Das sollten Sie beachten

Schimmel im Keller
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Inhaltsverzeichnis
Schimmel im Keller: Das sollten Sie beachten

Was sind die Ursachen für Schimmelbefall im Keller?

Schimmelbefall im Keller entsteht in der Regel durch eine Kombination mehrerer Faktoren, die die ideale Umgebung für das Wachstum von Schimmelpilzen schaffen.

Zu diesen Faktoren gehört in erster Linie die Feuchtigkeit. Keller sind oft unterirdisch oder teilunterirdisch und können daher Feuchtigkeit aus dem umgebenden Boden aufnehmen. Außerdem können Wasserschäden, Lecks oder unzureichende Abdichtung zu erhöhter Feuchtigkeit im Keller führen.

Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Da Keller oft kühler sind als andere Teile des Hauses, kann sich Kondenswasser bilden, insbesondere wenn warme Luft aus dem Haus in den kühleren Keller strömt und dabei abkühlt. Dieses Kondenswasser kann dann Schimmelbildung begünstigen.

Eine unzureichende Belüftung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Wenn die Luft im Keller nicht ausreichend zirkulieren kann, kann sich die Feuchtigkeit ansammeln und einen idealen Nährboden für Schimmel bieten.

Schließlich kann die Wahl der Baustoffe und deren Qualität ebenfalls zur Schimmelbildung beitragen. Einige Materialien können Feuchtigkeit aufnehmen und so das Wachstum von Schimmelpilzen fördern. Daher ist es wichtig, bei der Renovierung oder dem Bau des Kellers die richtigen Materialien zu wählen und diese korrekt zu installieren und zu pflegen.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder dieser Faktoren alleine ausreichen kann, um Schimmelbildung zu verursachen, aber in Kombination erhöhen sie das Risiko deutlich.

Ist Schimmel im Keller gefährlich?

Ja, Schimmel im Keller kann tatsächlich gesundheitliche Risiken darstellen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Schimmel Sporen in die Luft abgibt, die dann über das Atmungssystem aufgenommen werden können.

Menschen, die empfindlich auf Schimmelsporen reagieren, können allergische Reaktionen erleben, die sich in Symptomen wie Niesen, Husten, roten Augen und Hautausschlag äußern können. Darüber hinaus können einige Menschen Asthmaanfälle erleben, wenn sie Schimmelsporen ausgesetzt sind.

Besonders bedenklich ist der sogenannte schwarze Schimmel, der eine Vielzahl von Toxinen produzieren kann, die bei längerer Aussetzung ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen können. Darüber hinaus kann die andauernde Einatmung von Schimmelsporen zu chronischen Atemwegsproblemen führen.

Selbst wenn niemand in Ihrem Haushalt eine offensichtliche Reaktion auf Schimmel zeigt, ist es wichtig, Schimmelprobleme im Keller nicht zu ignorieren. Schimmel kann die Struktur Ihres Hauses beeinträchtigen, indem er Materialien wie Holz und Trockenbau zerstört. Darüber hinaus kann ein sichtbarer Schimmelbefall den Wiederverkaufswert Ihres Hauses beeinträchtigen.

Schwarzer Schimmel an der Wand
© andrey / stock.adobe.com – Schwarzer Schimmel gilt als der gefährlichste Schimmeltyp

Was sollten Betroffene in Mietkellern tun?

Wenn Sie Schimmel in Ihrem Mietkeller entdecken, ist es wichtig, sofort zu handeln. In erster Linie sollten Sie den Schimmelbefall dokumentieren, etwa durch Fotos. Anschließend sollten Sie den Vermieter unverzüglich über den Schimmelbefall informieren. Am besten geschieht dies schriftlich, um einen Nachweis zu haben. Schildern Sie das Problem genau und bitten Sie um Abhilfe.

Je nach Ursache des Schimmelbefalls kann es sein, dass der Vermieter dafür verantwortlich ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn bauliche Mängel oder Baumängel den Schimmelbefall verursachen, beispielsweise undichte Kellerwände oder fehlende oder mangelhafte Dämmung. In solchen Fällen muss der Vermieter den Schaden beheben.

Ist der Schimmelbefall auf ein fehlerhaftes Verhalten des Mieters zurückzuführen, wie etwa unsachgemäßes Lüften oder Heizen, liegt die Verantwortung für die Schimmelbeseitigung in der Regel beim Mieter.

In allen Fällen ist es sinnvoll, sich rechtlich beraten zu lassen, um zu klären, wer die Kosten für die Schimmelbeseitigung zu tragen hat. Bei Streitigkeiten kann auch eine Mietrechtsberatung oder ein Mieterverein hilfreich sein.

Tipps zur Vorbeugung von Schimmel im Keller

Die Vorbeugung von Schimmel im Keller erfordert ein paar vorbeugende Maßnahmen, die die Feuchtigkeit reduzieren und die Luftqualität verbessern. Hier sind einige Tipps, wie Sie Schimmelbefall in Ihrem Keller vermeiden können:

  • Luftfeuchtigkeit verringern: Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Schimmelbildung im Keller. Ein häufiger Fehler ist das Trocknen von Wäsche im Keller, was die Luftfeuchtigkeit erheblich erhöht und somit die Schimmelbildung fördert. Daher sollten Sie Ihre Wäsche, wenn möglich, im Freien oder in speziell dafür vorgesehenen Räumen trocknen.
  • Richtiges Lüftungsverhalten: Lüften Sie Ihren Keller regelmäßig und ausreichend, vorzugsweise bei trockenem Wetter. Denn bei hoher Außenluftfeuchtigkeit, wie z.B. an regnerischen Tagen, kann das Lüften die Feuchtigkeit im Keller sogar erhöhen. Wenn der Keller keine Fenster hat oder die Lüftung schwierig ist, kann der Einsatz von Luftentfeuchtern eine gute Lösung sein.
  • Kalkputz und Kalkfarben verwenden: Kalkputz und Kalkfarben sind natürliche Materialien, die zur Vorbeugung von Schimmelbefall beitragen können. Sie sind atmungsaktiv, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, wodurch die Luftfeuchtigkeit im Keller reguliert wird. Zudem sind sie alkalisch, was das Wachstum von Schimmel und anderen Mikroorganismen hemmt. Überstreichen Sie den Schimmel aber nicht einfach nur.
  • Wärmedämmung der Außenwände: Eine gute Wärmedämmung kann verhindern, dass Kondenswasser an den Wänden entsteht, was ein häufiger Auslöser für Schimmelwachstum ist. Außerdem hilft die Dämmung dabei, die Temperatur im Keller stabil zu halten, was wiederum die Luftfeuchtigkeit reguliert.
  • Aufsteigende Feuchtigkeit aussperren: Feuchtigkeit kann aus dem Boden in die Kellerwände eindringen und so ein ideales Umfeld für Schimmelwachstum schaffen. Um dies zu verhindern, können wasserdichte Barrieren oder Dichtungssysteme installiert werden. Zudem ist eine gute Drainage um das Haus herum wichtig, um zu verhindern, dass Wasser in den Keller eindringt.

Es ist wichtig, regelmäßig den Zustand Ihres Kellers zu überprüfen und bei Anzeichen von Schimmelbildung schnell zu handeln. Das Bewusstsein für diese Faktoren und die Durchführung von präventiven Maßnahmen können dazu beitragen, dass Ihr Keller eine gesunde und schimmelfreie Umgebung bleibt.

So sollten Sie bei der Schimmelentfernung vorgehen

  1. Erkennen Sie das Ausmaß des Problems: Bevor Sie mit der Entfernung des Schimmels beginnen, ist es wichtig, das Ausmaß des Befalls zu beurteilen. Kleine Flecken können oft selbst behandelt werden, aber bei großflächigem Befall sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
  2. Sicherheit geht vor: Tragen Sie während des gesamten Prozesses Schutzkleidung, einschließlich Handschuhe, Augenschutz und eine Atemschutzmaske, um die Einatmung von Schimmelsporen zu verhindern.
  3. Der richtige Reiniger: Für kleinere Flächen kann Brennspiritus oder ein Gemisch aus Wasser und Alkohol (mindestens 70%) ausreichen. Wasserstoffperoxid ist ebenfalls ein effektives Mittel gegen Schimmel, da es sowohl sporenabtötend als auch bleichend wirkt. Auf Essig sollte bei der Behandlung verzichtet werden. Auf ungünstigen Untergründen kann Essig das Schimmelwachstum sogar fördern statt es zu hemmen. Es gibt auch spezielle Anti-Schimmelmittel im Handel, die besonders hartnäckige Flecken entfernen können. Achten Sie dabei auf die Herstellerangaben zur Verwendung.
  4. Schimmel entfernen: Sprühen Sie die Lösung auf den Schimmel und schrubben Sie ihn mit einer harten Bürste ab. Lassen Sie die Lösung kurz Einziehen und wiederholen Sie den Vorgang bis sämtlicher Schimmel entfernt ist.
  5. Schimmelbefallene Gegenstände behandeln oder entsorgen: Wenn Gegenstände wie Möbel, Kartons oder Teppiche von Schimmel befallen sind, sollten sie, wenn möglich, im Freien gereinigt werden. In manchen Fällen ist es jedoch notwendig, sie zu entsorgen, insbesondere wenn sie stark befallen sind oder der Schimmel tief eingedrungen ist.
  6. Bereich trocknen: Nach der Reinigung sollten Sie den Bereich gründlich trocknen. Dabei kann ein Luftentfeuchter helfen. Eine gute Belüftung ist ebenfalls wichtig, um restliche Feuchtigkeit zu entfernen.
  7. Ursache beheben: Nach der Schimmelentfernung ist es entscheidend, die Ursache des Schimmelbefalls zu beheben, um eine erneute Bildung zu verhindern. Dies kann die Reparatur von Lecks, die Verbesserung der Belüftung, die Installation einer besseren Isolierung oder das Vermeiden von Aktivitäten sein, die zu viel Feuchtigkeit verursachen.
  8. Regelmäßige Inspektionen: Halten Sie Ausschau nach Anzeichen von Schimmelbildung, insbesondere in feuchten, dunklen Ecken des Kellers. Regelmäßige Inspektionen und Reinigungen können dazu beitragen, dass der Keller schimmelfrei bleibt.

Bitte beachten Sie: Bei starkem Schimmelbefall oder wenn Sie gesundheitliche Probleme haben, sollten Sie immer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Das Umweltbundesamt empfiehlt nur Flächen in Eigenregie zu behandeln, die kleiner sind als 0,5 Quadratmeter.

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